beate (reena)
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Wir dürfen den 3. Advent feiern, geniesst diesen Tag mit lieben Menschen !
Heute gibt es eine Geschichte von griechischen Weihnachtstrollen die uns @GrecoGerti mitgebracht hat
Kalikantzaroi
In Griechenland erzählt man sich zur Weihnachtszeit die Geschichte von den mythischen Kalikantzaroi.
Die Kalikantzaroi sind eine Art Weihnachtskobolde, Trolle oder Geister, eigentlich sind es fürchterliche, hagere, dunkle Gestalten: hässlich, entweder einäugig oder krummbeinig, schiefmündig, mit Zwergen- oder Riesenwuchs, ihre behaarten Körper haben meist rote Augen, Eberzähne, Affenarme, lange spitze Krallen oder Eselsfüße.
Diese Kobolde leben das ganze Jahr über in der Unterwelt – dem Tartaros. Und dort haben sie nichts Besseres zu tun, als am Weltbaum, dem Pfeiler der Welt zu sägen, damit er umfällt und die Welt für immer zusammenbricht.
Aber jedes Jahr, bevor der Baum ganz durchgesägt ist, kommen sie in den dunklen Tagen des Mittwinters - also zur Weihnachtszeit - für 12 Tage auf die Erde um in dieser Zeit die Menschen zu quälen und zu ärgern.
Ihre Nahrung sind normalerweise Schlangen, Würmer, Eidechsen, zur Weihnachtszeit aber stehlen sie auf der Erde den Menschen das Essen – vor allem lieben sie Süßigkeiten. Sie klettern auf die Dächer und Schornsteine und kommen so leicht in die Häuser der Menschen.
Und sie stellen auch so manchen Unfug an: sie verschütten Wasser oder Öl, verstreuen das Mehl, bringen in den Häusern alles durcheinander und durchwühlen sie, sie zerschlagen Möbel und sie belästigen die Menschen.
Um sich vor diesen Kalikantzaroi zu schützen, markieren die Abergläubigen an Heiligabend ihre Häuser mit einem schwarzen Kreuz, sie verbrennen Weihrauch, lassen sich ihr Haus segnen und sie rufen die Dreieinigkeit an. Um die Kallikantzaroi zu besänftigen, wurden früher auch manchmal Leckereien oder Würste in den Rauchfang gehängt. Die Kallikantzaroi sind eher dumm und lassen sich auch leicht überlisten, indem man z. B. einen Strang Flachs an die Haustüre hängt. Die Kalikantzaroi sind dann nämlich bis zum Morgengrauen mit dem Entwirren und Zählen der Fäden beschäftigt und werden dadurch abgelenkt.
Ihr Unwesen treiben sie bis zum Epiphaniefest, das am 6. Januar gefeiert wird – denn ab da scheint die Sonne wieder länger und darum müssen sie bis zum 3. Hahnenschrei wieder zurückkehren in ihre Unterwelt.
Sie sägen dort dann wieder weiter bis zum nächsten Mittwinter - doch während ihrer Abwesenheit ist der Weltbaum geheilt worden und so beginnen sie jedes Jahr wieder von vorn...