Heidi's Logbuch

Diskutiere Heidi's Logbuch im Unsere Tagebücher Forum im Bereich Allgemein; Nachtrag zum persönlichen Logbuch von CH Da ich gestern ja noch die Farbfrage entscheiden konnte, habe ich die Wolle im Zug auch angestrickt...
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Nachtrag zum persönlichen Logbuch von CH

Da ich gestern ja noch die Farbfrage entscheiden konnte, habe ich die Wolle im Zug auch angestrickt. Nanet. Mit der Fahrt nach Hause, habe ich es auch bis zum Fersenwand geschafft.

Dann kam ich meinen mütterlichen und töchterlichen Pflichten nach. Dies beinhaltet so Sachen, wie einen dreijährigen bei Eiswind so lange auf einem Fahrrad durch den Hof zu schieben, bis endweder Eiszapfen aus der Nase wachsen oder ich 76 cm meiner natürlichen Körpergröße verloren habe, weil ich mich nicht mehr aufrecht hinstellen kann.

Das mit den Eiszapfen betrifft eigenartigerweise nur Erwachsene. Kinder können bei minus 15 Grad und orkanartigen Sturmböen im Freien spielen - sie haben immer noch warme Hände und ein warmes Gesicht. - Erst wenn man sie auszieht, erkennt man, dass man Flüssigstickstoff in den Händen hält.

Die töchterlichen Pflichten umfassen das Loben der Hausfrau über Ihren wunderbar gelungenen Karfreitagsfisch inkl. Soße. Das dazutrinken von reinem Wasser und das aufmerksame Zuhören - auch wenns um Fragen der weiteren Nachbarschaft (20 km) geht, die ich zum Großteil nicht kenne.

Bemerkenswert finde ich immer, dass meine Mutter heute noch weiss, auf welchem Körperteil ich am soundsovielten einen Pickel hatte. Sie weiss noch jedes Wort meines ersten Muttertagsgedichtes (ist ja auch schon über 30 Jahre her). Aber: Sie konnte sich bis heute nicht merken, dass ich Fisch HASSE. Und ein Bier wäre mir auch lieber gewesen. In einem Trotzanfall, habe ich mir dann eine Flasche Bier aus dem Keller geschnappt und mit nach Hause genommen.

Zu Hause angekommen, wollten meine beiden Söhne Regenbogenbarbie (für alle Mitleser - hier will ich ein R in einem Kreis einfügen - irgendwie funktionierts nicht - also noch einem) Regenbogenbarbie mit R in einem Kreis - anschaun. Das war mir ja sooo was von Recht. Jetzt kann ich meine Socke weiterstricken (Jubel, Freude, Osterfriede)

Aber erstens kommt es ander und zweitens als man denkt. Der Vorspann war noch nicht mal zur Hälfte abgelaufen - da bin ich schon ins Klo gelaufen. Die nächste 3/4 Stunde habe ich mich dann über die Schüssel gebeugt. Das Training mit dem Kinderfahrrad kam mir da sehr gelegen. In regelmäßigen Abständen wurde ich von Krämpfen geschüttelt und mein leicht umnebeltes Hirn dachte zwischendurch wirklich, ich bekäme ein Kind. Zwischen den "Wehenpausen" haderte ich mit meinem Schicksal - nein, nicht noch ein Kind, nicht wieder 4 mal di Nacht aufstehen, Windel wechseln, Kinder tragen, ..... , Irgendwann ging mir dann doch auf, dass Kinder nicht aus dem Mund kommen.

Langer Rede, kurzer Sinn - ich habe bis jetzt nicht eine Reihe gestrickt. Habe den Karfreitagsrest im Bett verbracht und alles in mir singt auch jetzt noch das Lied - "gar lustig is a Ringlspiel, des is a Hetz und kost net viel" - ein alter Wiener Schlager.

Für alle, die nun dran denken meine Familie und mich zum Therapeuten zu schicken - keine Angst, wir sind einander von ganzem Herzen zugetan.

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH - Ostersonntag 2008

Ach - Kinder sind ja sooo schön jahreszeitenunabhängig. Ich liebe sie dafür.

Gleich nach der traditionellen Ostereiersuche wollten die Jungs fernsehen. Und was bietet sich zu Ostern besser an als "Rudolf, das kleine Rentier".
Hat Michael vor Kurzen noch "Stups der kleine Osterhase" gesungen, tönte heute vormittag "Wir Zwerge aus der Weihnachtsstadt" aus dem Lautsprecher.

Da ich diesen Film selbst nach drei durchwachten Nächten und frisch aus dem Tiefschlaf gerissen immer noch erzählen kann, habe ich mich nicht auf die Geschichte konzentriert, sondern - endlich - mein Strickzeug geholt und ganz entspannt auf "Tigersockenstricken" gemacht.

Da mich das Sockenstricken geistig auch nicht sonderlich fordert, habe ich meine Gedanken schweifen lassen und bin bei den alten Griechen gelandet.

- Gedanken zu den Alten Griechen
Wenn ich mich richig erinnere, waren die alten Griechen (im Folgenden nur noch als AG bezeichnet) eine rein männlich dominierte Gesellschaft. Die Politik, das Theater, die Helden, die Religion - alles männlich.
Frauen wurden nur erwähnt, weil sie Unruhe stifteten (Göttinen), weil ihretwegen "herr"liche Kriege geführt wurden, und weil es wirklich erwähnenswert ist, wenn eine Frau 20 Jahre am Webstuhl sitzt und auf Ihren Mann wartet, der heldenhafte Abenteuer auf den sieben Weltmeeren besteht.
Ich bin aber zur Meinung gelangt, dass zumindest ein Teil der griechischen Saagenwelt aus der Feder einer Frau stammt - und zwar die "griechischen Qualen".

Sisyphos: Der arme Mann mußte doch glatt einen schweren Stein einen Berg raufbringen, und dieser Stein rollte dann wieder runter. Und die ganze Arbeit von vorne, ...
Welche geplagte Hausfrau mit kleinen Kindern erkennt sich da nicht wieder?
Kaum sind die Fenster geputzt, wollen die lieben Kleinen aus dem Fenster schaun. Und das geht leider nur, wenn sie ihre schokoladenverzierten Finger an das Fensterglas pressen.
Oder -
der frisch aufgewaschene Boden ist noch nicht mal trocken, schon laufen die Süßen mit matschigen Stiefeln drüber um Mama die ersten Frühlingsblümchen zu bringen.

Also Mädels - Sisyphos steht als Synonym für alle geplagten Mütter und Hausfrauen.

Fortsetzung folgt.

PS. Bei meinem Socken fehlen noch 5 cm vom Bündchen. Bin zuversichtlich, ihn spätestens Dienstag fertigstellen zu können. Gehe putzen.

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH - Ostermontag 2008

Tiger hat EIN warmes Pfötchen. Das braucht er auch ganz dringend, denn über Nacht hat es bei uns geschneit.

Ich bitte hiermit (und natürlich auch persönlich) meine Kinder um Verzeihung. Sie HABEN das bessere Jahreszeitengefühl. "Rudolf" war ganz richtig. Heute summe ich selbst schon Weihnachtslieder. Ob das nur am Wetter liegt oder Nachwehen der kind'schen Filmauswahl sind, kann ich nicht beurteilen.

Mir war das Wetter in der Früh ja total egal. Habe mir nur gedacht - schön zuhausebleiben, bißchen putzen, bißchen Bücher vorlesen und während die Kinder malen - Sockenstricken.

ABER DANN: kaum haben Michael und Gabriel die weiße Pracht gesehen, sind sie im Pyjamaleibchen, ohne Hosen, raus auf die verschneite Terrasse gelaufen. Pfarrer Kneipp hätte seine Freude an meinen Jungs gehabt. Leider blieb es nicht beim Schneekneippen. Nicht nur, dass die beiden mit nassen Füßen über den Parkett stuppelten, nein, sie mußten Ihre Hände und Füße (das die eiskalt waren, brauch ich, glaube ich nicht zu erwähnen - upps, jetzt hab ich es doch getan), auch noch auf Mamas Bauch und Rücken legen. BRRRRRR
Nur das Papa auch was abbekommen hat, versöhnt mich ein bißchen mit dieser Situation.

Später dann konnten wir die beiden doch überreden, dass sie sich anziehen. Und nix wie raus. Zwar sahen wir nicht einen einzigen Sonnenstrahl, die Körperwärme von Michael und Gabriel hat es trotzdem geschafft den Schnee auf gut 300 m² zu schmelzen. Dementsprechend waren die beiden dann auch aufgeweicht.

Das Gute: Ich konnte meinen Haushalt ein bißchen auf Trapp bringen (Boden aufwaschen habe ich vorausschauend ausgelassen) und ich habe meine Tigersocke fertiggebracht.

Sorgen macht mir nur die Reaktion meines Nachbarn. Als er unsere kleinen, halbnackten Kneipper in der Früh auf der Terrasse entdeckte, griff er sofort zum Handy.

Sollte ich in den nächsten Tagen keinen Logbucheintrag vornehmen, stehe ich bei der "Führsorge" Rede und Antwort über mein verantwortungsloses Tun im Zusammenhang mit zarten Kinderkörpern. (Leider ist das kein leeres Geschreibsel - hatten wir schon!)

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Hier ist Heidemarie

Ich wollte heute weiter über die alten Griechen schreiben - aber ich kann es nicht.

Ich saß hier und ärgerte mich über Matschstiefel und dort erlebt eine Familie das Furchtbarste, dass es geben kann. Ich kann mir die Trauer und Verzweiflung dieser Menschen nicht einmal annähernd vorstellen. Ich bin in Gedanken bei Ihnen.
Mein Herz ist voll, doch mein Mund bleibt stumm.
















Mein Beileid und guten Wünsche schicke ich auch an Harald, und an seine Familie.














.
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Mein Tiger hat ZWEI warme Pfötchen. Und das ist auch gut so.
Ich habe nie verstanden, dass Männer (anwesende und hier lesende natürlich ausgenommen) beim kleinsten Schnupfen zum dreijährigen Kind mutieren.
Vor kurzem noch haben Sie am Fußballplatz fröhlich in die „Wuchtl“ getreten, den „Gegner“ umgeschnitten, sind selbst umgelegt worden und mussten für 10 Minuten vom Spielplatz getragen werden. Da war die Welt noch heil.
Doch jetzt tropft das Näschen, steigt das Fieberthermometer auf 37,3 °C und fühlen sich die Füße ein wenig kalt an. Und schon schleppt „Mann“ sich mühsam ins Bad, braucht warme Wickel und Massagen und schreit nach seiner Mutter.

Aber ich habe ja nicht nur Socken fertiggestrickt. Nein – ich habe mich auch wieder meinem Brüggschen Häkelwahnsinn gewidmet. Mic hat mir solche Lust auf sein „Mysterie“ gemacht, dass ich ja umgehend damit anfangen wollte. Und erst die bereits nachgehäkelten Werke !!!!! ABER ich will nicht noch ein UFO.
Also wieder brav am eigenen Designerstück werkeln.

So sitze ich um 5.20 Uhr im Zug auf dem Weg nach Graz, häkle konzentriert vor mich hin, da ertönt neben mir eine etwas zaghafte Stimme: „Fahrkarten bitte?!?“ Meine Standardantwort: „Monatskarte“. Wieder die zaghafte Stimme: „Kann ich sie bitte sehen“
Nun fahre ich ja seit 15 Jahren mit diesem Zug, immer die gleiche Strecke, immer mit einer Monatskarte und meistens schlafend oder handarbeitend. Sämtliche Schaffner kennen mich und wissen mittlerweile, dass es nicht gut ist, mich in diesem Zustand zu stören. Ich richtete meinen Blick etwas ungehalten seitwärts – Blaue Uniform – etwas höher – GKB-Emblem – noch höher – ein jugendliches Gesicht. Unsicherheit und ein kleiner Anflug von Überlegenheit spiegelten sich darin wieder. Die glatte Haut war sicher noch nie mit Gillette Mach3 in Berührung geraten. Was soll ich sagen -
Zugbegleiter in Ausbildung
Jetzt machte sich bei mir langsam Verzweiflung breit. Ich, gerade 15 Schlaufen von nicht abgemaschten 4fachStäbchen auf der Nadel, zusätzlich ein 6fachstäbchen halb erledigt und keine Ahnung, wo ich meine Nadel sicher und ohne Verrutschen hinlegen soll. Der junge Mann war sichtlich peinlich berührt und fürchtete bestimmt, ich würde ihm das Ganze in die Hand drücken. Endlich hatte ich doch einen sicheren Platz gefunden, habe den Nadelkopf auch fest in mein Hosenbein gerammt und konnte mich auf die Suche nach der Fahrkarte machen.
Nachdem ich vier abgelaufene aus den bereits vergangenen Monaten aus meiner Brieftasche gefischt hatte wurde ich endlich fündig. So wie dem Nachwuchszugbegleiter in der Schulung aufgetragen, kontrollierte er diese gewissenhaft und konnte sich davon überzeugen, dass ich nicht dem „Konvent der schwarzfahrenden Bruderschaft“ angehöre. Er bedankte sich auch sehr höflich und zog kopfschüttelnd von Tannen.
Eines habe ich aber doch erreicht: Die verrückte Alte mit ihrer Monatskartensammlung wird diesem Schaffner soo schnell nicht mehr aus dem Sinn gehen.
Ob er mich wohl wieder mal nach meiner Fahrkarte befragt?
Ende und OUT.
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Ich grüße Mic, Captain auf dem Raumschiff „Brügge“ und mittlerweile angeheuert als Leichtmatrose auf dem Kreuzer „Aida“ sowie all die anderen, die in den unendlichen Weiten und auf den unzähligen Meeren der Handarbeit unterwegs sind.
Seit meinem gestrigen Erlebnis mit dem Zugbegleiter in Ausbildung sind meine Nerven derart zerrüttet, dass ich keine Häkelnadel mehr angreifen kann.
Stimmt nicht – Tatsache ist viel mehr, dass meine Arbeit momentan dermaßen aufreibend ist, dass ich die Konzentration für Brügge nicht aufbringe. Dafür widme ich mich dem Sockenstricken. Das ist so schön entspannend.
Nachdem Tiger verstrickt wurde habe ich mir jetzt Giftfrosch vorgenommen. Da meine Kinder ja auch im Schneegestöber paarfuß laufen, brauchen sie offensichtlich keine Socken. Und nur zum Anschaun – eindeutig zuviel Arbeit.
Modedesigner werden ja nach wie vor von Krämpfen geschüttelt, wenn sie der berühmten Schuhe in knalligen Farben und benannt nach einem vierbeinigen Sumpfreptiel ansichtig werden. Zwar sind diese „Schlapfn“ oder auch „Zoaggl“ wie wir in der Steiermark sagen, sehr bequem, aber als aerodynamisch und fußverkleinernd kann man Sie nicht gerade bezeichnen. Aschenputtls böse Stiefschwestern hätten damit sicher einen Prinzen eingefangen.
Noch schlimmer wird der Anblick, wenn diese Kultbekleidung mit weißen Frotteesocken kombiniert wird.
Ich kreiere (komisches Wort – Am Kopf kratz) jetzt einen neuen Modestil. Quietschbunte „Zoaggl“ mit handgestrickten Socken, verziert mit selbstgefilzten Blumen und Blüten.
Na, wenn ich da nicht in 2 Monaten reich bin !!!
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Der eine oder andre Mitleser wird sich ja schon gedacht haben, dass hier Karl May schreibt. Der schrieb ja auch massenhaft Reiseberichte, ohne jemals im Land gewesen zu sein.

So habe ich mir kurzfristig die Digicam meiner Mutter geborgt. Habe diese versteckt und ganz heimlich (wegen meiner drei Männer) an mich genommen und heute ein bißchen fotografiert.

Erster Versuch ein Foto einzustellen:

Tigersocken - schon benutzt.

Tigerkl.JPG



Hier meine allerallerallerliebsten Zugsocken:

Zugsockenkl.JPG

Fünf Tage die Woche habe ich die im Zug an, am Wochenende werden sie gewaschen, Montag wieder angezogen.
Dementsprechend schaun sie auch aus. Gestrickt aus Hofer-Socken-Wolle.

Hier 1 Socken Frosch:

Froschkl.JPG

Und hier noch angefangene Trachtensocken für mich. Regia 3fach. Durch die feine Wolle und das Muster habe ich mehr als 80 M (ausgwendig weiss ich's jetzt nicht) auf den Nadeln.

Tracht2kl.JPGTracht1kl.JPG

Aber auch meinen Brüggschen Wahnsinn will ich euch nicht vorenthalten. Wie schon mal geschrieben - Eigendesign, ohne Mitschrift, nur im Kopf.
Gehäkelt in Garnstärke 60 mit Nadel 0,60. Die Maschen sind, bis auf die Kettenmaschen alle laaang (Fußschlinge extra abgemascht). Die Bögen alle in "verkürzten" Reihen. Alle Füllungen sind mitgehäkelt. (Mag nicht Fäden vernähen). Das Deckchen ist noch nicht gespannt - nur kurz überbügelt.

Brüggekl.JPG

Hier noch Detailansichten:

Brügge1kl.JPG Brügge2kl.JPG

Genau im obesten Bogen beim Blümchen hat mich der Zugbegleiter eiskalt erwischt. Es sind am Schluss genau 30 nicht abgemaschte 4fach Stäbchen auf der Nadel (habe da die Anmaschungen mit 6fach Stäbchen nicht gezählt, weils nach dem ersten Zusammenfassen eh wieder 4fach Stäbchen sind).

Und damit hat der Wahnsinn begonnen:

kl.JPG

Wie man auf dem Bild erkennt aus Konenwolle. Ist schon ganz schön fuzlig klein. (Oooohhhh meine armen Finger).

Das wars für heute.

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Da habe ich es nun endlich geschafft, Fotos von meinen Werken einzustellen. Und das Lob dazu rinnt runter wie flüssiger Zucker. Ganz ehrlich – ich habe mich so drüber gefreut, dass ich sofort beschlossen habe, eine paar UFO’s fertig zu stellen.

Ich habe einen Patchworkpolsterbezug (Patches nach „Liane“) hervorgeholt und die letzten Fäden vernäht.
Alle, die so was schon gemacht haben, wissen jetzt, dass mir da ein großer Fehler unterlaufen ist. DENN: Patches nach „Liane“ dürften keine Fäden zum Vernähen haben. Die werden ja eingewebt. Als ich dann das Werkstück so weit fertiggestrickt hatte, dass nur noch die Vernäharbeiten anstanden, hat mich mein natürliches Schamgefühl gepackt (kann aber auch ein Anflug von Nähfaulheit gewesen sein) und ich habe das Teil in meine Kiste für nicht ganz fertiggestellte Handarbeiten gelegt.

Dort lag es dann bis gestern in trauter Zweisamkeit mit einem Dreiecktuch, dessen Anleitung ich einem Anna-Heft des vorigen Jahres entnommen habe. Auch hier kam meine Stopfnadelallergie zum Tragen. Es kümmerte hier, fertiggestrickt, aber mit unvernähten Fäden vor sich hin.

ABER – Beide Teile sind fertig, gestrickt, vernäht, gewaschen, und

leider nicht fotografiert. Genau in dem Moment, als ich auf Mutters Digicam die Beweisfotos machen wollte – AKKU leer. Es half auch nix. dass ich die Digicam ausschaltete, ruhen ließ, in der Hoffnung, dass sich die Säfte im Akku sammeln mögen, und ich doch noch zwei Fotos zustande bringen würde. Nix da. Für die Fertigstellung zweier Ufos steht nur mein Wort.

Vielleicht ist auch das der Grund, warum Frauen in meiner Familie der Umgang mit Geräten, die Akkus enthalten, meistens nicht zugemutet wird. (bei der Akkubohrmaschine bin ich gar nicht böse drüber).

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH (welcher Tag ist heute eigentlich ???)

Auch in meiner Galaxie wurden ja die Uhren umgestellt. Das bedeutet, dass ich ab 03.00 Uhr, umgerechnet auf a.m. (aufstehn möglich – also vor Umstellung) mehr oder minder munter auf dem Weg bin.
Der Tag begann damit, dass ich mir ein funzig kleines Legosteinchen in den bloßen, frisch gewaschenen Fuß, rammte. Jeder vernünftige Mensch würde nach so einem Erlebnis ja umdrehen und wieder ins Bett gehen. Aber ich gehöre ja zur pflichtbewussten Sorte Menschen und habe nebenbei eine Familie zu ernähren. Also ab zum Bus, ab zur Bahn, ab zur Arbeit.
All jene, die hin und wieder mit mir gemeinsam auf die Reise gehen, wissen ja, dass meine Finger vom Häkeln verschwielt sind.
Was ist nun der Vorteil von solchen Schwielen? – Natürlich der, dass die Häkelnadel NICHT ins Weichfleisch der Finger vordringt.
Was ist der Nachteil von solchen Schwielen? – Unglücklicherweise der, dass die Häkelnadel an den Schwielen abgleitet und ungebremst unter den Fingernagel fährt.
Normalerweise entfährt einem in dieser Situation ja ein Schmerzensschrei und man brüllt um Hilfe. Da aber zu dieser Zeit nur Vampire und halbschlafende Rechtsanwälte im Zug unterwegs sind, und ich keine Vertreter aus einer dieser Zünfte auf mich aufmerksam machen will, habe ich meinen Finger, leise wimmernd, in den Mund gesteckt um wie ein kleines Kind daran zu nuckeln. Damit war meine Handarbeitsstunde beendet.
Aber ich habe daraus auch etwas gelernt. Von nun an habe ich in meinem Rucksack nicht nur

- einen Playmobil-Storch, 3 oder 4 Steine, 2 Knäuel Wolle in verschiedenen Stärken plus dazupassenden Stricknadeln, Häkeldeckchen und Häkelnadeln, einige Handarbeitszeitschriften, Zugsocken, diverse Damenhygieneartikel, gepresste Blumen, ein oder zwei Tannenzapfen, Kugelschreiben, Notizblöcke, Ausdrucke aus einem hier gut bekannten Handarbeitsforum, ein Matchbox-Auto, Geldtasche und Ausweis, Jause, daheim abgefülltes Quellwasser – Füllmenge 1,5 Liter, Äpfel, Kleingeld lose am Boden (man braucht immer eine Reserve), Zugfahrplan, eine Zeichnung von meinem Jüngsten, Strumpfhose Größe 118 (von Michael in einem unbeobachteten Moment hineingesteckt), einen Chip für Einkaufswagen und mein Handy, eine Schere zum Abschneiden von Fäden, ein Taschenmesser (zum Abschn.v. Fäden), einen Nagelzwicker (z.Abs.v. Fäd.), ein Feuerzeug (zwar Nichtraucher, aber z.Abbrennen v.F)

nein – ab heute habe ich auch immer eine Reiseapotheke inkl. Press-Druck-Verband dabei. Und das Beste – da drinnen ist dann auch eine Verbandschere (z.A.v.F).
Nicht zu vergessen – ein paar Knollen Knoblauch.

Ende und OUT

P.S. Ich erkläre hiermit ausdrücklich, dass jegliche Ähnlichkeiten mit bereits verstorbenen, gerade lebenden oder eventuell in der Zukunft geboren werdenden Personen unbeabsichtigt und rein zufällig sind.
Weiters erkläre ich, dass ich die Hilfe von Rechtsanwälten schon öfters in Anspruch genommen habe und damit jedes Mal sehr zufrieden war.
Die Hilfe von Vampiren hingegen habe ich bis heute noch nicht benötigt.
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Nachtrag zum persönlichen Logbuch von CH (weiss jetzt auch, dass Donnerstag ist - juhuuuu)

Nachdem ich jetzt ja gelernt habe, dass Akkus leer werden können, auch wenn man selbst gerade mal 5 Fotos macht, und ich dieses, für die Pflege der eigenen Eitelkeit mehr oder weniger geeignete Gerät auch aufgeladen habe nun noch die bereits versprochenen Fotos.

Zuerst das Tuch - habe es aus einer Anna-Zeitschrift aus dem letzten Jahr:

Tuchkl.JPG

Und hier noch der Patchworkpolster. Die eine Seite dürfte manchem aus dem Strickclub bekannt vorkommen:

Pol1kl.JPG Pol2kl.JPG

Nach meiner heutigen Erfahrung lass ichjetzt zumindest einmal das Häkeln sein. Aber Stricken, oder Sticken, oder Weben, ... ?


Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Nachtrag zum persönlichen Logbuch CH – KW 14 – Wochenende

Dieses Wochenende Handarbeits-Entzug

Ich habe:

- viel Zeit mit unseren Kindern verbracht
- geputzt
- mich der Frühjahrsmüdigkeit hingegeben (Uaaaahhh)

Keine besonderen Vorkommnisse (außer, dass es mich schüttelt und zu den Nadeln zieht.)

Eintrag zpLCH – Montag, 07.04.2008

Kaulquappe ging baden.

Als ich, frühmorgens, in der Finsternis, mein Weg nur von Sternen beleuchtet, loszog, konnte ich noch nicht erkennen, dass ein Frühjahrsgewitter auf dem Anmarsch war. Außerdem funktioniert um diese Zeit mein Frühwarnsystem für Graz noch nicht richtig.
Langer Rede, kurzer Sinn – als ich in Graz an der Straßenbahnhaltestelle stand, erwischte mich ein Aprilgewitter.
Ich bin ja zum Glück mit Regenjacke unterwegs – mein Rucksack ist dagegen nicht wasserdicht.
Und so wurde sowohl Socke als auch Wolle nass.

Beide – Socke und Wolle – trocknen jetzt auf unserem Heizkörper im Büro.

Ende und Out.
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Kaulquappe wurde erwachsen. Ach wie schnell das doch manchmal mit den Kleinen geht. Jetzt hüpft ein Socken-Frosch gemeinsam mit seinem Bruder durch die Gegend. Ach ja – und beide sind trocken.

Jetzt wende ich mich ab vom Sumpf des Sockenstrickens und gehe weiter in die Savanne. Jetzt räckelt sich ein kleines Zebra auf meinen Sumpf – sorry – Strumpfnadeln.

Ansonsten – keine besonderen Vorkommnisse

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Gestern am Abend habe ich mich riesig gefreut. Der Postbote war fleißig und hat mir einen groooßen, gut gefüllten Briefumschlag gebracht. Da dieser noch nicht unter „Paket“ fällt, ist er auch richtig bei mir zu Hause – ohne Verständigung – ganz einfach so – im Briefkasten gelandet.

Tolle Leistung – und das Beste – mein über alles geliebter, aber manchmal doch leicht verschrobener Ehemann konnte es diesmal nicht verlegen oder mit der Werbesendung wegschmeißen.

In dem Umschlag war ………………………

TATAAAA – das Patchwork-Buch von Liane. Na ich habe mich vielleicht gefreut. Sie hat mir ja geschrieben, dass sie es am Freitag 04.04. zur Post gebracht hat.
Ich glaube ja, da war nicht der Postfuchs sondern ein Briefadler unterwegs (eine Taube hätt’s gewichtmäßig nicht derpackt).

Ich also nix wie auspacken und ab ins Klo.

Nicht dass ich von Lianes Ausführungen Durchfall bekommen würde, aber das ist bei uns im ganzen Haus der einzigste Platz, an dem ich halbwegs eine Ruhe habe und auch mal ne halbe Stunde bleiben kann, ohne dass da einer schreit: „MAMA“ oder „HEIDI“
Am liebsten hätte ich ja auch noch meine Sammlung gemischter Sockenwolle mitgenommen. Aber so groß ist unsere „Herzburg“ dann doch wieder nicht.

Heute Morgen habe ich meinen inneren Schwehu (Schweinehund) besiegt und Lianes Buch zuhause gelassen. Ich stricke Socken. Aus, Punkt, Ende, Socken, Nix anderes. NEIN – im Moment Socken. Kein Buch. Socken.

Der Kampf war, wie vielleicht bemerkt, hart. Man kann ja auch mit Lianes Buch Socken stricken. Nein – ich stricke Zebras. Aus.

Ende und OUT

oder vielleicht doch Patchwort ?
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag und Nachtrag ins persönliche Logbuch von CH

Nun ist es doch schon wieder ein Weilchen her, dass ich mein Logbuch geführt habe. Muss zu meiner eigenen Beschämung sagen, dass ich handarbeitstechnisch nix weitergebracht habe. Na ja - um ehrlich zu sein - im Haushalt auch nix.
Habe mich letzte Woche gerade mal so bei der Arbeit über Wasser gehalten. Schnupfen, Husten, Heiserkeit. Freitag mußte ich dann noch einkaufen, Samstag war der Mann in München - also den ganzen Tag alleine mit meinen Jungs. Das ist ja normalerweise ja toll und ich freue mich auch immer auf solche Tage. Aber wenn ich angeknaxt bin. Was solls. Die beiden haben mich eh die ganze Woche nicht - also "Mamaprogramm".
Dafür Sonntag - Zusammenbruch total. Will hier jetzt nicht jammern - kurz geschrieben. Sonntag war Betttag, Montag Kreislauf im Keller, heute gehts mir bescheiden.
Zum Glück hat uns meine Mutter zum Essen eingeladen. Kochen hätte ich heute echt nicht mögen. Nicht mal "Eadruam mit Oa" (Erfülle hiermit meinen Bildungsauftrag in Sachen Weststeirisch lernen: Ist übersetzt: Erdäpfel oder Kartoffel mit Eier).

Bei meiner Mutter kam mir dann ein glänzender Gedanke. Sie hat die Digicam. Und sie hat etliche Geschenke von Ihrer Tochter (also mir).
So haben wir gemeinsam ein paar "Frühe Werke" von mir vorgekrammelt und hier ist das Ergebnis:

Zurerst eine Gerstenkorndecke:

Gerstenkl.JPG

Dann ein kleines Häkeldeckchen, wurde nur fotografiert, weils grad so rumlag:

Häkelkl.JPG

Ein Kreuzstichläufer:
Anmerkung:
Meine Schwiegermutter machts bei Kreuzsticharbeiten, zu denen sie kommt ja folgendermaßen:
Zuerst von hinten betrachtet, ob wohl alles in die gleiche Richtung geht, dann Motiv von vorne und zum Schluss werden die Fehler gesucht.
Hier nun in etwas anderer Reihenfolge - Zuerst von Vorne, dann von Hinten und - ÄTSCH - zum Fehlersuchen ist es zu klein !!!!

Krläufkl1.JPG krläufkl2.JPG krläufkl3.JPG


Hier jetzt noch eine Weihkorbdecke.
Die habe ich mal genäht, als ich noch bei meinen Eltern zu Hause lebte. Untergebracht sind auf der Decke die Ehedaten meiner Eltern, die Geburtsdaten meines Bruders und von mir. Irgendwo muss auch noch stehen, in welchem Jahr sie gemacht wurde. Die Häkelborte ist selbstgemacht. Größe der Decke ca. 90cm x 90cm.

Bei uns ist es ja so - in der Osterwoche wird die Decke als Tischschmuck verwendet, bei der Speisensegnung wird sie über die gefüllten Korb gelegt.

weihkl.JPG

Diesmal allerdings nur von vorne. Dass hinten alles grade ist - darauf muss man diesmal vertrauen (ist so - ich ging durch eine harte Schule!). Zu den Fehlern. Drei mal habe ich schon ein Kreuzerl nachgenäht. Hoffe - das waren die letzten.

Zum Schluss noch - lang, lang ists her, aus einer Anna - Brügger Stern.

Polsterkl.JPG

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Nachtrag ins persönliche Logbuch von CH - Sonntag, 20.April - Ich bin wieder da!

Über die vergangene Woche schweigt am Besten die Geschichte. Nur soviel - ich war flach, wie ne Flunder.

Wie lange ist eigentlich die Tragezeit von Zebras? - Wikipedia konnte mir dazu leider keine Auskunft geben. Bei meinen "Zebrasocken" gibt es allerdings kleine Geburtskomplikationen. Einer ist ja schon fertig - aber der Zweite ! Bin gerade mal bei der Spickelzunahme.
Eigentlich hatte ich mir ja fest vorgenommen, nix zwischen meine Socken kommen zu lassen. Aber wenn Sätze schon mal mit "eigentlich" anfangen, kann man davon ausgehen, dass da irgend etwas anders gekommen ist, als man urspünglich wollte. So war es leider auch bei mir.
Erst mal konnte ich fast eine Woche nicht handarbeiten.

Und dann:

kam ein Anruf vom Handarbeitsladen meines Vertrauens. Die vor drei Monaten bestellen Crotat-Nadeln wurden geliefert! Und das gerade dann, wenn ich nicht sehen, nicht handarbeiten und schon gar nicht Autofahren kann. (Sind ja immerhin auch 25 km hin und 25 km wieder retour).
Aber mein Liebster wußte, wie er sich selbst (und mich) auf die kommende Fußball-WM vorbereitet. Er fuhr schnurstracks los und holte die bestellten und heiß ersehnten Nadeln. Na ja - eigentlich war er sowieso einkaufen, mit den Kindern beim Burgerladen und bei meinen Eltern Kaffee trinken. Aber er hätte ja nicht dran denken müssen.
Was tut man, wenn man nicht handarbeiten kann. Hefterl schaun - so geschehen im Hause Aldrian am Freitag, den 18. April.
Samstag gings mir dann zum Glück schon so gut, dass ich mir ein Garn aus meiner Restekiste ausgesucht habe. Und ich gestehe - dabei blieb es nicht.

Was wissen wir eigentlich über die Muttersprache? Sie heißt bekanntlich so, weil in den meisten Fällen die Mutter den Kindern das Sprechen lehrt. Das tut sie überlicherweise - wenn sie noch klein sind - mit gurrenden Lauten. Auch mit Wiegen- und Weihnachtsliedern. Dem einen oder anderen Gedicht und bei heranwachsenden dann mit selbsterfundenen Geschichten oder auch mit Vorlesen. Dazwischen ist das eine oder andere Dankes- und Abendgebet und hin und wieder auch Geschimpfe.

Mütter kriegen auch recht schnell den eigenen Ton vor Augen geführt, wenn die lieben Kleinen mit ihren Puppen oderTeddys spielen.
In den seltensten Fällen lernen Kinder von ihren Müttern FLUCHEN. Diese Lehrstunden bleiben meist den Papis (im Auto, vor dem Fernseher) oder später den Lehrherren vorbehalten.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass meine Jungs fast - aber wirklich nur fast - bei mir am Samstag das Fluchen gelernt hätten. Wollte doch dieser grmmmm .............................. grmmmm Faden nicht durch die Doppelknoten flutschen. Und wenn er es tat, dann war der Faden gespalten.
Gr......mmmmmmmm.........grmm...............
Nach stundenlangem probieren - oh was gebe ich für ein leuchtendes Beispiel - nie aufgeben - immer brav weiterüben - man kann alles lernen, wenn man sich nur anstrengt, .... habe ich es dann doch noch geschafft.

Hier nun das Ergebnis: - Vorlage aus Anna 02/08

Anhang anzeigen Deck003klein.bmp

Diesmal - weil ja recht klein und flach - eingescannt.

Ach ja - ich sollte vielleicht auch ein gutes Beispiel in Sachen "Was man anfängt, muss man auch fertigmachen" und "Lass dich nicht ablenken, bleib brav dran" geben. Daran arbeite ich noch!

Ende und Out
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

oder - Heidi auf Abwegen!

Mich hat jetzt voll das Crotat-Fieber erwischt. Die Ansage -"Du bist ein alter Tatterling" ist in eine neue Dimension eingetreten. Nachdem ich ja unter viel Gestöhne mein erstes Deckerl fertig gebracht habe, hats mir keine Ruhe gelassen. Da ich ja im Grunde ein fauler Mensch bin (besonders wenn es ums Fäden vernähen geht) habe ich stundenlagen überlegt, wie ich Crotatln kann, ohne massenhaft Fäden zu hinterlassen (in der selben Zeit hätte ich die von einem Teppich die geknüpften Fäden einstopfen können)

Die Aufgabenstellung war ja relativ einfach:

1) Es sollte in Crotat sein
2) Man sollte relativ problemlos eine große Fläche damit crotatl
3) Man sollte dabei so wenig Fäden wie nur irgendwie möglich zum Vernähen haben.

Ich habe auch einen Weg gefunden.

Hier das Ergebnis:


Taschxx.JPG Taschklo.JPG


Ach ja - ich bin ja soooo stolz ! Erstmals kann ich irgendwo dazuschreiben

COPYRIGHT bei AH

Für alle, die wissen wollen, WAS das ist - das ist eine Taschentuchtasche.

Was ich zusätzlich gelernt habe:

Das man auch im Zug nicht unbedingt laut fluchen soll (Mensch, die Leute schauen einen vielleich komisch an)
Das man - egal wo man ist - seine Gesichtszüge besser unter Kontrolle haben sollte (Mensch, ....)
Das man - auch wenn man nur was probiert - Qualitätsgarn verwenden soll (erleichtert die Arbeit ungemein, wenn sich die Fäden nicht dauernd spalten)
und
Das man - auch wenn man nur was probiert - eine Farbe wählen sollte, die einem selbst gefällt. Man weiss ja nie, was drauß wird - siehe oben


Habe auch schon das nächste Projekt in Planung. Diesmal in meiner Lieblingsfarbe BLAU, aber mehr verrate ich nicht.

Ende und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins - ach was solls - weiss eh schon jeder (von CH)

Und täglich grüßt das Murmeltier. Wer den Film gesehen hat, weiss bestimmt, wovon ich rede. Jeden Tag: aufstehen, im Finstern losmaschieren, mit dem Bus zum Bahnhof, dort lange warten, mit dem Zug nach Graz, hakeln und der ganze Film noch mal von hinten nach vorne.
Die "Lokation" sind immer die selben, die Darsteller im Großen und Ganzen auch, die Landschaft ändert sich im Wandel der Jahreszeiten - obwohls ja neuerdings im Sommer schneit und im Winter Rosen blühen - und ich bin jedesmal dabei.
Ändern tut sich meistens nur die mitgenommene Handarbeit. Diesbezüglich habe ich einen Film vom letzten Monat eingelegt und "Zebra-Socken" gestrickt. Langsam bekommt das Tierchen einen Hals.
In der Firma wurde ich in meinem Vorhaben, die Sockennadeln für neue Wolle freizumachen, von einer Arbeitskollegin bestärkt. Oder besser gesagt - von ihrer Tochter. Das Mädel (na 20 ist sie auch schon) wünscht sich selbstgestrickte Socken. Die Großmutter war zwar 40 Jahre Handarbeitslehrerin - strickt aber keine Socken. Die Tante ist auch Handarbeitslehrerin - strickt aber keine Socken. Und die Mutter - hat das Handarbeitsgen leider nicht geerbt.

So ist sie naheliegenderweise bei mir gelandet. Vorsichtshalber, damit ich auch ja nicht "Neinsagen" kann, hatt sie sooo schöne Sommersockenwolle mitgebracht, dass ich nicht wiederstehen konnte. So trage ich nun zu all den anderen Sachen auch noch einen Knäul Wolle für meine ERSTEN "Auftragssocken" herum.

Auch ist bei der Heimfahrt ein neues Mitglied aus der Gruppe "Hoheiten, Narren und Verrückte" zu der üblichen Pendlerpartie gelangt.
Setzt sich doch mir gegenüber eine ältere DAME (eine wirkiche Dame!) hin. Na 70 Jahre war sie bestimmt schon. Das Alter hat man ihr nicht so angesehen, sie war elegant und gepflegt von der Krokohandtasche bis hin zu den handgenähten Lederhandschuhen. Sie sieht mich handarbeiten und wir kommen ins Gespräch. Dann erblickt sie mein neues TATÜTÄ. Na - sie war ja soo was von hin und weg. (Wow meinem Selbstbewußtsein hat das vielleicht hin die Höhe getrieben). Hat mich genau befragt, wie man das macht, wo man die Nadeln bekommt (Vom Pfandl bis zum Fassl - des kriegst olls beim Prassl = der Handarbeitsladen meines Vertrauens). Anleitungen, Lehrgang (natürlich kein Computer)....
Dann holt sie aus ihrer Handtasche einen 7 cm langen Schraubenzieher und beginnt ihre Krokohandtasche zu reparieren. Bis dahin war sie mir nur symphatisch. Ab dieser Reparatur war ich ihr inniglich verbunden. Wir haben gemeinsam über verhaute Handarbeiten gelacht, über Tascheninhalte philosophiert und über verflossene Garne und Qualitäten gefachsimpelt.
Kurz vor dem Aussteigen hat sie mir dann noch ein paar ihrer Handarbeiten gezeigt: Umhäkelte Taschentücher in Garnstärke 100, aus einem Jahrhundert vor meiner Geburt (natürlich von ihr selbstgemacht). Bestickte Taschentücher, die an Klosterarbeiten (so fein) erinnern. Ebensfalls Jahrgang 1903.
Ihre ganze Ausstrahlung, ihre Ausdrucksweise, Ihr Gehabe - alles war eindeutig blaublütig. Noch nie habe ich mir dem "verrückten" Hochadel sooo verbunden gefühlt.

ENDE und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins pL von CH

Sollte irgendjemand von euch einmal die GKB - Graz-Köflacher-Bahn benutzen - also in die schöne Süd-West-Steiermark fahren und einer handarbeitenden Frau mit abwesendem Blick begegnen, könnt dieser jemand ziemlich sicher sein, dass ich das bin. Damit dieser Jemand aber nicht eine Wildfremde anredet habe ich mich überwunden, und ein Fotos von mir gemacht.

Nun ehrlich gesagt, stimmt das so nicht ganz. Das Fotos hat mein 5jähriger von mir gemacht. Man merkt den Unterschied - seine Fotos sind nicht verschwommen und er hat das fotowürdige Objekt genau erwischt. Etwas, was mir nicht immer so gut gelingt. ABER - kein Kunststück - er hat ja auch eindeutig mehr Übung.

Noch was - so grantig schau ich nicht immer. Um meinem kleinen Fotografen gerecht zu werden, musste ich in die Sonne blinzeln. Und das um die Augen sind Lach- und keine Alterungsfältchen (red ich mir halt immer ein !)

ENDE und OUT
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Tatatatatataaaaaaaaa: Fanfaren, Posaunen und klingend Trompeten verkünden das Fertigwerden von

Zebra.JPG


Ohne weitere Worte

Ende und OUT


PS: Ich verä. mich selber !
 
H

Heidemarie

Profi
Mitglied seit
14.08.2006
Beiträge
958
Eintrag ins persönliche Logbuch von CH

Da mir ja nun endlich mein zweiter Zebrasocken (ja – es ist ein Socken!) von den Nadeln gesprungen ist und auch schon in die Besonderheiten der GKB eingeweiht wurde, kann ich mich nun wieder anderen Dingen widmen.

So habe ich ein Paar „Gastsocken“ angefangen zu stricken. Gastsocken deshalb, weil diese bei mir nur zu Gast sind, und nach Fertigstellung an den Auftraggeber (Tochter meiner Arbeitskollegin) weitergereicht werden. Diesmal habe ich Sommersockenwolle von Regia zur Verarbeitung auf meinen Nadeln.

Also ich muss sagen, so gut, ist noch keine Wolle geflutscht, wie diese. So habe ich es bei einer Zugfahrt von der Spitze bis zur Fersenwand geschafft. Für mich ist das eine Sonderleistung.

So wie es im Moment aussieht, wird mich dieses Paar nicht allzu lange in Arbeit halten. Und so mache ich mir NATÜRLICH jetzt schon Gedanken über meine nächsten Socken.

Da ich ja nur noch 5 Knäuel Sockenwolle von Buttinette – ohne klingenden Namen wie Tiger oder Frosch – besitze, des weiteren auch noch 5 oder 6 Packungen NO-NAME von Hofer in den Qualitäten Winter- und Sommerwolle, ist es höchste Zeit mir Neues auszusuchen. (Von den anderen Sachen wie Häkelgarn in 15 Farben, Pulloverwolle in reiner Baumwolle für Mädchen und Jungs, Kreuzstichsachen – angefangen und noch nicht fertiggemacht und natürlich auch „in Natur“ = noch nicht mal angenäht, ……. gar nicht geschrieben)

Sollte hier jetzt jemand von den „Regenwaldschützern“ mitlesen – angedacht wurden von mir so Farben wie

- Smaragdeidechse
- Kolibri

Und weil ich ja unsere heimischen Mischwälder ebenfalls für schützenswert befunden habe (und ich wirklich etwas gegen die Stangenzucht – spricht reinen Fichtenwälder – habe) auch so klingende Namen wie

- Pfau
- Eisvogel
- Pirol und ganz schlicht
- Gockelhahn.

Na – da sind die Wolldesigner ja wieder mal gefragt.

Ende und OUT
 
Thema:

Heidi's Logbuch

Oben